Uferfiltrat

Uferfiltrat ist Wasser, das den Wassergewinnungsanlagen durch das Ufer eines Flusses oder Sees im Untergrund nach Bodenpassage zusickert und sich mit dem anstehenden Grundwasser vermischt; es wird in seiner Beschaffenheit wesentlich von der des Oberflächenwassers bestimmt. Die Statistischen Landesämter ordnen das Wasser, welches zugesickertes Oberflächenwasser enthält, dem Uferfiltrat zu (einer Wasserart). Diese Gesamtmenge ist bei einer Gewinnungsanlage eingetragen. Laut Definition wird eine Gewinnung auch bei einem geringen Anteil an Uferfiltrat nur der einen Wasserart, nämlich dem Uferfiltrat, zugeordnet. Das Mischverhältnis spielt dabei keine Rolle. Es gibt jedoch auch Statistischen Landesämter, die, sofern bekannt oder abschätzbar, die Gewinnung unter Art des gewonnen Wassers anteilig nach Grundwasser und Uferfiltrat erfassen, d. h. sie teilen die Gewinnung mehreren Wasserarten zu. Auch diese Datenerhebung ist im statistischen Sinne korrekt, mit dem Unterschied, dass einer Gewinnungsanlage mehrere Wasserarten zugeordnet werden (Quelle: DeStatis 2013).

Bei Brunnen in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer ist nicht auszuschließen, dass diese zeitweise (bei niedrigem Grundwasserstand) uferfiltriertes Oberflächenwasser fördern, da sich die Grundwasserfließrichtung durch die Entnahme in Abhängigkeit vom Grundwasserstand ändern kann.

Schema Uferfiltratgewinnung

Quelle: https://www.lfu.bayern.de/wasser/trinkwasser_quelle_verbraucher/trinkwassergewinnung/uferfiltrat/index.htm