Kulturen

Das Kooperationsgebiet ist ein vielfältiges Kulturland. Das reicht vom Getreideanbau, dem Rapsanbau über den Ackergrasanbau im Bergischen Land bis hin zum vielfältigen Gemüseanbau mit mehreren Ernten/Jahr auf einer Fläche.
Dort, wo die Böden ergiebig sind und das Klima eine ausreichend lange Vegetationszeit verspricht, können im Jahr viele verschiedene Nutzpflanzen angebaut werden.

Mehr Informationen über die verschiedenen Kulturen:

Zuckerrüben

Stickstoffdüngung in Zuckerrüben

Stickstoff hat von den Hauptnährstoffen den größten Einfluss auf den Ertrag und die Qualität der Zuckerrübe.
Ein zunehmendes N-Angebot (aus Bodenlieferung und Düngung) bewirkt bis zu einem gewissen Punkt eine Steigerung des Rübenertrags, gleichzeitig sinkt aber bei Zuckerrüben der Zuckergehalt und erhöht sich der Amino-N-Gehalt als wesentliches Qualitätskriterium. Bei der Bemessung der N-Düngung ist diese gegenläufige Reaktion zwischen Rübenertrag und Zuckergehalt bzw. Rübenqualität zu beachten, damit der optimale bereinigte Zuckerertrag je ha erreicht wird.

Diese Gesichtspunkte spielen bei der Produktion von Zuckerrüben zur Vergärung in der Biogasanlage eine untergeordnete Rolle. Mit einer erhöhten Stickstoffdüngung lassen sich die Erträge der Rübe aber nur in begrenztem Maß steigern, vor allem erhöht sich überproportional das Blattwachstum. Nach Züchterangaben sollte daher die N-Düngung auf keinen Fall um mehr als 20 % erhöht werden. Der N-Sollwert  ist ausgerichtet auf den optimalen bereinigten Zuckerertrag. Er beinhaltet bereits die durchschnittliche N-Nachlieferung während der Vegetationsperiode. Liegen Erkenntnisse vor, die auf eine über- oder unterdurchschnittliche Nachlieferung schließen lassen, muss der Sollwert korrigiert werden (s. Sollwertkorrektur).

Die N-Düngeempfehlungen nach dem Sollwertkonzept für Zuckerrüben beziehen sich auf normale Erntetermine. Bei sehr später Ernte (November) steht den Pflanzen eine längere Vegetationszeit zur Verfügung. Von solchen Beständen kann mehr Stickstoff in Ertrag umgesetzt werden, ohne dass es für die Qualität abträglich ist. Wie aus entsprechenden Versuchen abgeleitet werden kann, sind deshalb für Schläge, auf denen späte Rodetermine vorgesehen sind, die N-Gaben um 10 bis 15 kg/ha zu erhöhen.
Genau das Gegenteil gilt, wenn die Ernte für September vorgesehen ist. Dann sollte die kalkulierte N-Menge um den gleichen Betrag abgesenkt werden. Der Düngebedarf errechnet sich, indem man den Nmin-Wert vom korrigierten Sollwert abzieht.
Die Nmin-Werte können, soweit keine Untersuchungen von den Betriebsschlägen vorliegen, aus entsprechenden Veröffentlichungen im Wochenblatt und der LZ übernommen werden oder mit dem Internetportal www.Nmin.de ermittelt werden. Auf dieser Internetseite kann mit dem angeführten Rechenschema betriebsindividuell der N-Bedarf berechnet und ausgedruckt werden. Die ermittelte N-Menge kann mineralisch oder in Form von Gülle zur Saat gedüngt werden. Gülle sollte sehr sorgfältig bemessen werden, um erhöhte Amino-N-Gehalte zu vermeiden. Bei N-Mengen über 120 kg/ha sollte eine Gabenteilung erfolgen.

 

Raps

Raps sollte nur alle (drei bis) vier Jahre angebaut werden, da sonst Fruchtfolgekrankheiten auftreten bzw. sich verstärken.
Zwischenfrüchte wie Senf, Ölrettich und Rüben zählen auch zu den Kruziferen und können ebenfalls zu einer Verstärkung von Fruchtfolgekrankheiten im Winterraps beitragen. Aus diesem Grund sollte in engen Rapsfruchtfolgen auf kruzifere Zwischenfrüchte verzichtet werden. Bis zum Eintritt in die Vegetationsruhe im Spätherbst sollte sich ein Rapsbestand mit folgenden Merkmalen etabliert haben:

  • gesund (kein/wenig Phoma),
  • etwa 8 bis 10 Blätter je Pflanze,
  • gut entwickeltes, tiefreichendes Wurzelsystem (Einlagerung von Reservestoffen, Erschließung von Wasser- und Nährstoffvorräten),
  • Wurzelhalsdurchmesser etwa 8 bis 10 mm,
  • keine beginnende Stängelbildung (Frostanfälligkeit steigt) Saatbettansprüche des Rapses

Raps ist eine „Feinsämerei“ und hat hohe Ansprüche an die Saatbettqualität. Ziel in der kurzen Zeitspanne zwischen Ernte der Getreidevorfrucht und der folgenden Rapsaussaat ist ein unkrautfreies, gut rückverfestigtes und feinkrümeliges Saatbett (mittelfein, sonst Gefahr der Verschlämmung) mit einer gleichmäßigen Verteilung der organischen Masse in Saatbett und Ackerkrume (gutes Strohmanagement).

Normale Vorfrüchte sind frühräumende Wintergerste oder Weizen. Bei Vorfrucht Weizen sollten die Sorten frühreif und kurzstrohig (geringer Strohanfall) sein. Bei Weizenvorfrucht und früher Saat sollte man Stroh besser abfahren, insbesondere bei beabsichtigter Mulchsaat zum Raps. Bei sehr kurzer Spanne zwischen Vorfruchternte und Rapssaat muss bei der Grundbodenbearbeitung mit dem Pflug auf eine ausreichende Rückverfestigung geachtet werden (Packer).

Aussaaten nach dem 5. September werden auch in günstigen Lagen riskanter. In solchen Fällen wird oberirdisch zwar oft noch genügend Blattmasse gebildet, die Wurzelbildung ist aber meist nicht optimal. Saatstärken: Je besser die witterungsbedingten Saatbett- und Bodengüte bei frühen Saatterminen, desto eher kann die Saatmenge im unteren Bereich gewählt werden (ca. 40 Kö/m²).
Anpassungen der Saatmengen nach oben sind immer dann erforderlich, wenn sich witterungsbedingte Abweichungen von der normalen Saatzeit oder des idealen Saatbettzustands ergeben. Hohe Saatmengen fördern die vorzeitige Streckung und können einen verstärkten Wachstumsreglereinsatz erforderlich machen. Niedrigere Bestandesdichten sichern die Entwicklung kräftigerer und damit standfesterer Einzelpflanzen (optimale Standraumverteilung). Letztlich sind aber aufgrund des sehr hohen Kompensationsvermögens gleich hohe Erträge aus unterschiedlich ausgeprägten Strukturelementen (Verzweigung, Schoten je Pflanze, Körner je Schote, TKG) möglich.

Aussaatstärkenempfehlungen Linien- oder Hybridsorte?
Die Frage „Linien- oder Hybridsorte“ beantwortet sich momentan fast von alleine. Das Angebot an leistungsfähigen Hybridsorten hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht, während gleichzeitig der Anteil von Liniensorten kontinuierlich abgenommen hat. Die Mehrkosten für Saatgut bei Hybriden erfordern je nach Rapspreis 1 bis 2dt/ha Mehrertrag. Die neuen Hybridsorten machen auch hinsichtlich Ölgehalt, Gesundheit und Standfestigkeit Fortschritte. Das waren noch vor ein paar Jahren die Stärken der Liniensorten. Auf Hochertragsstandorten und in ungünstigen Anbausituationen (Mulchsaat, späte Saattermine) haben Hybriden aufgrund der höheren Vitalität Vorteile. Die kurzstrohigen Halbzwerghybriden (sehr standfest, gute Druschfähigkeit) haben sich hinsichtlich Ertrag, Ölgehalt und Krankheitsanfälligkeit verbessert, erreichen aber immer noch nicht das Niveau der Spitzensorten.
 

 

Silomais

Für Silomais gibt es zwei wesentliche Verwertungsrichtungen, entweder wird er an Rinder verfüttert oder er dient als Substrat für die Produktion von Biogas. Die Art der Verwendung hat auch Konsequenzen für die Sortenwahl. Denn für die vorgesehen Verwertung sollten Sorten gewählt werden, die sich hierfür besonders eignen. Die Auswahl an verfügbaren Sorten ist groß.

Rinderfütterung:

Grundsätzlich benötigt man für die Fütterung für Milchvieh und in der Rindermast immer eine energiereiche Maissilage. Letztlich entscheidet aber die Rationsgestaltung darüber, ob man mehr auf eine stärkereiche Maissorte setzen sollte oder mehr Wert auf eine hohe Zellwandverdaulichkeit, also eine hoch verdauliche Restpflanze legt.

Anzustrebende Qualitätsparameter für den Einsatz in der Rinderfütterung sind somit:

  • Trockensubstanzgehalt in der Gesamtpflanze: 28-35%
  • Stärkegehalt: >30%
  • Energiekonzentration in der Silage:>6,5 MJNEL/kg TM

Biogasproduktion:

Im Biogasbereich wurden bisher vor allem Sorten verwendet, die in erster Linie viel Masse pro ha liefern, egal ob der Ertrag auf hohen Kolben- oder Restpflanzenanteilen beruht. Mittlerweile stellt sich aber die Frage, mit welcher Maissorte die höchste Ausbeute an Biogas je Tonne Gärsubstrat bzw. je Flächeneinheit erzielt werden kann.

Für die Nutzung als Gärsubstrat liegt der optimale Trockensubstanzgehalt ebenfalls zwischen 28 und 35%. Beim Stärkegehalt sind die Anforderungen nicht so hoch, dafür jedoch an die Verdaulichkeit der organischen Substanz (Fasermaterial). Unterschiede im Trockenmasseertrag übertreffen bei den derzeit verfügbaren Sorten die Qualitätsunterschiede hinsichtlich des Hektarmethanertrages.

Standortansprüche des Silomaises
Die Reifebestimmung einer Maissorte wird durch eine nutzungsspezifische Reifezahl, ehemals FAO-Zahl, beschrieben. Das weltweite Maissortiment wird durch die dreistellige Zahl in neun Reifegruppen von 100 bis 900 untergliedert. Mit steigender Reifezahl benötigt der Mais eine höhere Temperatursumme zur Erlangung der Siloreife.

Zur Berechnung der FAO-Zahl wurde vom Bundessortenamt (BSA) langjährig der Trockensubstanzgehalt (TS) TS-Gehalt des Kolbens herangezogen. Zwischen Silo- und Körnermais wurde hierbei nicht unterschieden.

Eine treffendere Reifebeschreibung ist mit der Einführung einer nutzungsspezifischen Reifebeschreibung im August 1998 erzielt worden. Für Silomais (Futtermais) wird neben dem Kolben auch die Abreife der Restpflanze in Form des Trockensubstanzgehaltes der Gesamtpflanze (GTS) berücksichtigt. Für Körnermais wird der Trockensubstanzgehalt des Kornes zur Berechnungsgrundlage erhoben.

Frühreife Sorten erfordern eine Durchschnittstemperatur der Luft von Mai-September über 13°C um die gewünschten Qualitätsparameter sicher zu erreichen.

In der Regel sind das Flächen mit einer Höhenlage unter 450 m über NN.

Eine Niederschlagssumme von über 200 mm sind für eine gute Entwicklung nötig. In der Blüte sollte Mais üppig versorgt sein, denn zu diesem Zeitpunkt liegt der höchste Wasserbedarf.

Sehr wichtig für die Maisentwicklung ist eine sehr gute Bodenstruktur. Die Bodenart spielt weniger eine Rolle, allerdings sind Böden mit ungünstigen Wasserverhältnissen (Staunässe) oder starker Hangneigung nicht besonders geeignet.

Eine gute Bodenstruktur sichert eine gute, tiefe Durchwurzelung und damit eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung. Ein weiterer Vorteil günstiger Bodenstruktur ist die schnelle Erwärmung des Bodens in  Grenzlagen.

Der späte Bestandesschluß des Mais bedingt eine hohe Erosionsanfälligkeit. Daher ist es über die voran genannten Aspekte hinaus, besonders wichtig, eine gute Bodenstruktur zu erzielen.

Bestandsführung
Mais ist selbstfolgeverträglich, was bedeutet, dass er mehrmals hintereinander in Folge angebaut werden kann. Das sollte allerdings eine Ausnahme darstellen, da Erfahrungen mit Maismonokulturen gezeigt haben, dass in Folge der Ernte mit schweren Maschinen bei häufig feuchter Witterung, Strukturschäden des Bodens zunehmen und die Entwicklung des Mais dauerhaft auf solchen Standorten schwächen.

Das Prinzip der Grunddüngung besteht darin den Nährstoffentzug des Bodens der durch das Erntegut entsteht, dem Boden zu ersetzen. Daher orientiert man sich an der Bodengehaltsklasse um eine Düngüngsstrategie festzulegen. Unter Annahme eines bestimmten Ertrages wird der Nährstoffentzug/-bedarf errechnet.

Die Maisaussaat sollte so früh wie möglich erfolgen, jedoch unter den Bedingungen, dass die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe anhaltend 8°C überschritten hat. Spätere sinnvolle Bestandeskorrekturen sind wenig effektiv.

In klimatisch kritischen Anbaugebieten hat er Mais eine langsame Jugendentwicklung, in der er sehr empfindlich auf Unkrautkonkurrenz im Bestand reagiert. Erst ab dem 8-Blattstadium werden spät auflaufende Unkräuter in der Regel durch hohe Wachstumsintensität des Maises unterdrückt.

Bei einer Maßnahme gegen unerwünschte Beikräuter gilt es folgende Aspekte zu beachten:

  • Art des Unkrautspektrums (Mischverunkrautung mit Gräsern, zweikeimblättrige Unkräuter)
  • Entwicklungsstadium der Unkrautarten
  • Beschaffenheit der Kulturpflanze (Entwicklungsstadium, Wachsschicht)
  • Witterungsbedingungen
  • Pflanzenschutzmitteleigenschaften (Verträglichkeit, Wirkungsweise, Auflagen)

Die Silomaisernte erfolgt bei Trockensubstanzgehalten in der Gesamtpflanzen von 28 bis 35%. Sind keine Auffangbecken für den Gärsaft verfügbar, sollte der Mindesttrockensubstanzgehalt 30% betragen. Als theoretische Häcksellängen sollten 4-7 mm eingestellt werden. Je reifer der Mais ist, desto kürzer muss die Häcksellänge sein und ein schärferer Einsatz des Kornaufbereiters erfolgen. Für die Verwertung als Gärsubstrat ist dies ebenfalls empfehlenswert.

 

Futterbau

Gras und Mais für die Milchproduktion. Unsere Landwirte in den Wasserschutzkooperationen mit Milchviehhaltung werden dabei unterstützt, eine gewässerverträgliche Landbewirtschaftung ohne Ertragseinbußen durchzuführen, um insbesondere Boden und Gewässer zu schützen und daran mitzuwirken, dass nachteilige oder schädliche Veränderungen verhindert oder behoben werden.

Hierfür stehen den Landwirten in den Kooperationen zahlreiche Maßnahmen zur Verfügung, die sie einsetzen können, um den Anforderungen im Wasserschutzgebiet gerecht zu werden.

„Ermittlung Düngebedarf (N-min, Bodenproben, Düngeranalyse) zur angepassten Nährstoffgabe und Reduzierung Nährstoffüberhängen“

Ab März erreichen die Temperaturen in den höher gelegenen Bereichen der Kooperationen wieder Werte, die dazu führen, dass Boden und Pflanzen aus der Winterruhe geweckt werden.
Die Dauer von ca. 4 Monaten Winterzeit, in denen die Pflanzen mit verminderter Sonneneinstrahlung und Temperaturen auskommen mussten, haben dem Nährstoffhaushalt im Boden zugesetzt und dazu geführt, dass die Pflanzen einen erhöhten Nährstoffbedarf haben. Eine Frühjahrsdüngung wird vom Pflanzenbestand dankbar aufgenommen.
Ab diesem Zeitpunkt befährt der Landwirt seine Wiesen und Äcker wieder vermehrt mit Gülle oder Mist, seine wertvollsten Dünger.
Das Grünland unserer Landwirte ist die Grundlage der Futterernte für seine Tiere.
Um qualitäts- und kostengünstiges Futter zu erzielen, orientiert sich der Landwirt an den Inhaltsstoffen seines Futters (Energie/Eiweiß, Mineralstoffe, unverdauliche Substanzen) und ist dabei an den optimalen Schnittzeitpunkt bzw. Erntetermin der Gräser innerhalb der Vegetationszeit gebunden.

Der Slogan «Klasse statt Masse» steht hierbei im Vordergrund, damit teures Zukauffutter eingespart werden kann.

Dies erfordert allerdings eine gute Nährstoff- bzw. Düngeplanung, die sich am Bedarf des Pflanzenbestandes orientiert und möglichst verlustarm ausgebracht wird. Je nach Betriebsausrichtung werden i.d.R. 2-5 Schnittzeitpunkte im Grünland angestrebt. Bei Abfuhr des Erntegutes werden dem Boden in etwa soviele Nährstoffe entzogen, wie sie in 15-20 m³ Gülle enthalten sind. 1000 l (1m³) Gülle einer Milchkuh enthalten ca. 4 kg Stickstoff (N).
Eine N-Düngung, die sich am ökonomischen Optimum orientiert, stellt kaum ein Risiko für erhöhte Nitratausträge dar. Erst bei einer Düngung über das Optimum hinaus und bei Einsetzen der Sickerwasserperiode (Winter) steigt der N-min-Restgehalt im Boden und damit die Gefahr der Auswaschung von Nitrat in der vegetationslosen Zeit.

„Verlustarme Ausbringungstechnik an Güllefässern und Miststreuern“

Um den Nährstoff aus dem eigenen Dünger umweltschonend und effizent anzuwenden, gilt es ihn bedarfsgerecht und nah an der Pflanze auszubringen.
Damit Einträge ins Wasser oder Verluste in die Luft vermieden werden, wird der Einsatz spezieller Technik (Lohnunternehmer oder Kauf), die im Vergleich zu konventioneller Ausbringungstechnik um ein Vielfaches teurer ist, finanziell unterstützt.

„Vermeidung von Abschwemmung durch Untersaaten und bessere Nährstofffixierung nach der Ernte“

Neben Gras steigt die Bedeutung des Maisanbaus in unserer Region.
Das Maiskorn wird zum Zeitpunkt der Aussaat (Anfang/Mitte Mai) als Einzelkorn in Reihe in einem relativ feinen Saatbeet abgelegt. Bis die Maispflanze eine gewisse Größe erreicht hat (ca. 6 Wochen) ist der Boden relativ ungeschützt und erosionsanfällig. Um dem entgegen zu wirken, wird verstärkt mit Gräser gearbeitet, die zwischen den Maisreihen ausgesät werden (Untersaat) und durch ihre Wurzel und weitere organischen Bestandteile langfristig die Bodenstabilität verbessern.
Primär steht im Vordergrund, dass sich die Untersaat nach der Maisernte im September/Oktober noch frei entwickeln kann und den noch im Boden verbliebenen Stickstoff über die Wintermonate hinaus fixiert.

„Einhalten von Sperrfristen“

Diese Maßnahme erfordert auf anderer Seite jedoch eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Unkrautregulierung, um neben den Maispflanzen keine weiteren Konkurrenzpflanzen entstehen zu lassen.
Alle Landwirte sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Gülleausbringung auf die Wachstumszeit der Pflanzen zu beschränken. Dies bedeutet, dass die Landwirte auf Ackerflächen ab Ende Oktober und auf Grünland ab Mitte November bis Anfang Februar keine Dünger mehr ausbringen dürfen.
Daraus resultiert aber auch, dass ausreichend Gülle- bzw. Mistlagerraum für die Wintermonate vorhanden sein muss.

Laut Gesetz müssen generell 6 Monate Lagerkapazität vorhanden sein. Baumaßnahmen, die darüber hinaus gehen und wahrscheinlich eine spätere bedarfs- und umweltgerechtere Düngerausbringung ermöglichen würden, werden von der Kooperation bzw. dem Wasserversorger attraktiv gestaltet.

Seit Beginn der intensiven Zusammenarbeit zwischen Wasserversorgern und Landwirten konnten die Nitratwerte deutlich reduziert werden und liegen bei derzeit 10-12 mg N /l Wasser in den Talsperren des Wupperverbandes. Eine deutlich kostenaufwendigere Nitratentfernung bei der Trinkwasserbereitung bleibt den Wasserversorgern und damit den Kunden erspart.