Was benötigen meine Pflanzen, welche Dünger sind sinnvoll ?

Ein Besuch im Gartencenter macht deutlich, was es für eine große Auswahl an verschiedenen Düngern für unseren Haus und Kleingarten angeboten werden. Für jede Pflanzengruppe gibt es eine große Anzahl von Spezialdüngern. Das ist zwar in bestimmten Fällen gerechtfertigt, zum Beispiel bei mediteranen Kübelpflanzen oder für große Pflanzengruppen mit besonderen Nährstoffansprüchen, meist aber nicht sinnvoll. Grundsätzlich gilt das Leitmotiv für uns Gärtner im Wasserschutzgebiet : "Erst testen, dann düngen". Das bedeutet, vor jeder Düngemaßnahme und im Besonderen Im Frühjahr, sollte eine Bodenprobe gezogen werden und auf die Hauptnährelemente untersucht werden. Die LUFA NRW www.lufa-nrw.de  bietet dazu ein gutes Angebot. In den letzten Jahren sind eine Vielzahl von Untersuchungen im Hausgarten durchgeführt worden, die zeigen , dass die meisten Gartenböden mit Phosphor und auch Kalium eher überversorgt sind. Auch viele Gemüsebeete hinterlassen im Herbst hohe Stickstoffgehalte, die unser Grundwasser schädigen. Der Link "Gartenakademie" bietet dazu eine gute Übersicht. https://www.gartenakademie.rlp.de/Gartenakademie/Themen/Aktuelles. Grundsätzlich lassen sich die Düngemittel in zwei große Gruppen unterteilen: 

Mineralische Dünger z. B. Blaukorn, Kali, Bittersalz,...Die Nähhrstoffe liegen hier in leichtlöslicher Form vor, so dass die Wirkungs-geschwindigkeit hoch ist.

Organische Dünger z. B. Hörnspäne, Knochenmehl, Stallmist, Kompost, ... Sie enthalten die Nährstoffe in Form organischer Materialien (Horn, Knochen, Kot, ...), die erst durch Mikroorganismen aufgeschlossen werden müssen, bevor die Pflanze diese aufnehmen kann. Die Wirkungs geschwindigkeit ist langsam (zwei bis 3 Wochen ).

Die dritte Gruppe sind die Organisch-mineralischen Dünger ( Manna, Oscorna, Hakophos,... ) 

Die mineralischen Dünger schaffen demnach schnelle Abhilfe bei Mangelsymptomen, gerade im Gemüsebeet, denn die Pflanzen können die Nährstoffe sofort aufnehmen. Die schnelle Verfügbarkeit hat aber auch Nachteile. Das Nitrat zum Beispiel, ist essentiell für das Wachstum, ist eine Stickstoffverbindung die im Boden kaum gespeichert werden kann und somit ins Grundwasser ausgewaschen werden kann.  Auch wird das Nitrat im Dünger in einem energieaufwendigen chemischen Prozess (Erdgas) hergestellt. Dazu... ( https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/stickstoff#einfuhrung ). Durch den sorglosen Einsatz von Mineraldüngern wird langfristig durch die Produktion in den Stickstoffkreilauf durch freiwerdenen Treibhausemissionen, eingegriffen, so dass das Klima beeinträchtigt wird. Organische Dünger und sogenannte "Wirtschaftsdünger" bieten bei sachgemäßer Anwendung viele Vorteile : langsam fliessende Nährstoffquelle, Humus-aufbau und-erhalt, Bodenstrukturverbessernd............

"Die Beratung in unseren Wasserschutzgebieten empfiehlt daher eine bedarfsgerechte, organische Düngung für unsere Gartenpflanzen"

Im nächste Abschnitt möchten wir nun einen Überblick geben über organische Dünger wie Hornspäne, Knochenmehl , Stallmiste und Kompost etc..Auch hier kann es zu Überversorgung mit Nährstoffen bei der Anwendung kommen , deshalb ist einiges zu beachten.......

Kompost- ein humus und nährstoffreicher Dünger aus Grünabfällen

Kompost- ein humus und nährstoffreicher Dünger aus Grünabfällen

In der Natur geht nichts verloren an Nährstoffen und so können wir diesen Kreislauf nutzen und Kompost, ein humus- und nährstoffreicher Dünger, verwenden. Wir empfehlen für die Anwendung im Wasserschutzgebiet einen gütegesicherten Qualitätskompost mit RAL-Gütezeichen, am besten von einem Kompostwerk in Ihrer Nähe. Viele interessante Fakten zum Thema Kompostverwendung, Anlegen von Komposthaufen, Herstellungsprozesse, finden Sie unter https://vhe.de/humus/kompost . 

Die Vorteile auf einen Blick : Humusaufbau- und erhalt, verbesserte Bodenstruktur, Speichervermögen von Wasser und Nährstoffe werden verbessert, schnellere Erwärmung des Bodens im Frühjahr . Der Einsatz ist zu empfehlen auf Rasenflächen, Blumenbeeten und auch unter Gehölzen. 2-3 Liter pro Quadratmeter pro Jahr ist die Ausbringungsmenge an Kompost.